Silikonhaltige Poliermittel ...Glanz mit Tücke?
- Maritima Service
- 6. Apr.
- 5 Min. Lesezeit
Ein echter Glanz kommt von Substanz, nicht von kurzfristiger Überdeckung!!!!!
Was ist Silikon ...und ist es schädlich?
Silikon ist ein synthetisches Material, das aus Silizium, Sauerstoff, Kohlenstoff und Wasserstoff besteht. Es wird in vielen Bereichen eingesetzt. Von der Kosmetik über Medizinprodukte bis hin zur Industrie und eben auch in Poliermitteln. Dort sorgt es zeitweise für Glanz, Glätte und Wasserabweisung.
Eigenschaften von Silikon in Poliermitteln
Füllend:
Kleine Poren, Haarrisse und Unebenheiten werden kurzzeitig „aufgefüllt“, was zu einem optisch besseren Ergebnis führt ..allerdings rein oberflächlich.
Ist Silikon schädlich?
Für den Menschen: In der Regel sind Silikone in Poliermitteln für den Menschen nicht direkt gesundheitsschädlich, solange sie sachgemäß verwendet werden. Beim Einatmen feiner Sprühnebel oder bei häufiger Hautberührung besonders bei sensibler Haut – kann es allerdings zu Reizungen kommen.
Daher gilt:
Immer mit Handschuhen arbeiten
Möglichst im Freien oder gut belüfteten Räumen anwenden
Sprühnebel nicht einatmen
Für die Umwelt:
Hier liegt das größere Problem: Viele Silikonverbindungen sind nicht biologisch abbaubar. Gelangen sie über das Abwasser oder beim Waschen ins Ökosystem, können sie sich in Böden und Gewässern ablagern und sind dort langfristig belastend für Tiere und Pflanzen.
Deshalb ist es wichtig, Reste nicht einfach in die Umwelt zu entsorgen oder Polituren mit Silikon in der Nähe von Gewässern zu verwenden.
Worauf du beim Einsatz von Silikon achten solltest
Kennzeichnung auf dem Etikett lesen
erkennbare Inhaltsstoffe sind z. B. Dimethicone, Cyclomethicone oder Siloxane. In vielen Fällen gibt es silikonfreie Alternativen, die ebenso glänzen, aber langfristig besser für Umwelt und Material sind
Nicht auf porösen oder atmungsaktiven Materialien einsetzen, da Silikon die Poren versiegeln kann, das betrifft insbesondere Stoffe, Leder, Holz oder offenporige Gelcoat-Oberflächen
Silikon .....Segen oder Fluch?
Silikon kann in bestimmten Anwendungen durchaus praktisch sein. Etwa zur kurzfristigen Glanzauffrischung oder bei schwer zugänglichen Stellen. Doch für die nachhaltige Pflege von hochwertigen Oberflächen, wie auf Yachten, Booten oder Fahrzeugen ...immer mit Bedcht einsetzten
Denn: Was kurzfristig glänzt, kann langfristig schaden, sowohl dem Material als auch der Umwelt.
Poliermittel ...Glanz mit Tücke?
Wer seinem Boot, seiner Yacht oder auch dem Auto zu neuem Glanz verhelfen möchte, greift gerne zu Poliermitteln. Besonders Produkte mit Silikonanteil versprechen einen intensiven Tiefenglanz und eine scheinbar makellose Oberfläche. Doch hinter diesem beeindruckenden Ergebnis verbirgt sich oft eine kurzlebige Illusion und genau das schauen wir uns in diesem Beitrag genauer an.
Was sind silikonhaltige Poliermittel überhaupt?
Silikonhaltige Poliermittel enthalten spezielle Silikonöle, die sich wie ein unsichtbarer Film über die Oberfläche legen. Diese Öle sorgen für den stark glänzenden Effekt und füllen feine Kratzer oder matte Stellen optisch auf. Die behandelte Fläche wirkt danach glatt, tief glänzend und wie neu aufbereitet.
Das klingt auf den ersten Blick ideal, aber:
Der Glanz ist nur oberflächlich
Die Wirkung von silikonhaltigen Polituren ist in vielen Fällen rein kosmetisch und nicht dauerhaft. Der Glanz entsteht durch die reflektierende Silikonschicht, nicht durch eine tatsächliche Aufarbeitung oder Glättung der Oberfläche.
Mit der Zeit, besonders unter Sonneneinstrahlung, Salzwasser oder regelmäßigem Waschen...verschwindet diese Silikonschicht, und der ursprüngliche Zustand wird sichtbar.
Ein echtes Polierergebnis, bei dem Kratzer entfernt und Oberflächen nachhaltig geglättet werden, bleibt aus.
Warum der Schein trügt: Risiken und Nachteile
Kein dauerhafter Schutz: Die Silikonschicht wäscht sich relativ schnell ab. Es bleibt keine echte Schutzschicht zurück.
Täuschender Zustand: Kleine Risse, Kratzer oder matte Stellen werden nur optisch überdeckt, jedoch nicht behandelt. Wer sein Schiff wirklich pflegen
will, sollte auf Produkte setzen, die Substanz statt Schein liefern.
Schwierige Nacharbeit: Silikonreste können die Oberfläche „versiegeln“ und eine spätere professionelle Aufbereitung oder Lackierung erschweren, da Silikon als Trennmittel wirkt.
Staubmagnet: manche Silikonöle können Schmutz und Staub anziehen, was die Oberfläche langfristig sogar ungepflegter wirken lässt.
Worauf du stattdessen achten solltest
Wenn du Wert auf eine nachhaltige Pflege legst, achte bei der Wahl des Poliermittels auf:
Silikonfreie Produkte, die echte Polierkörper enthalten und die Oberfläche mechanisch verfeinern.
Poliermittel mit abrasiven Bestandteilen, die Kratzer und matte Stellen tatsächlich entfernen.
Eine gute Kombination mit einem hochwertigen Wachs oder Versiegelung, die im Anschluss Schutz und Glanz liefert – aber nicht nur oberflächlich wirkt.
Nicht alles, was glänzt, ist gepflegt
Silikonhaltige Poliermittel liefern schnell sichtbare Ergebnisse ....doch diese sind oft nur von kurzer Dauer. Wer auf nachhaltige Pflege und echten Werterhalt setzt, sollte auf silikonfreie Alternativen zurückgreifen und lieber etwas mehr Zeit in die richtige Aufbereitung investieren.
Denn: Ein echter Glanz kommt von Substanz, nicht von Überdeckung.
Silikon in Poliermitteln ...auf einen Blick
Vorteile:
ultra Schneller Hochglanz-Effekt
Wasserabweisende Schutzschicht
Gleicht kleine Unebenheiten aus
Nachteile:
Kurzfristige Wirkung .....kein echter Schutz
Versiegelt Poren, kann Materialien schädigen
Umweltbelastend
Kann zukünftige Versiegelungen oder Lacke behindern
Checkliste: Worauf du achten solltest
Inhaltsstoffe prüfen Silikone erkennen: z. B. Dimethicone, Siloxane, Cyclopentasiloxane
Nur gezielt auf nicht porösen Oberflächen anwenden
Immer Handschuhe tragen und gut lüften
Niemals in der Nähe von Gewässern oder in der Natur verwenden
Nach der Anwendung Oberflächen regelmäßig tiefenreinigen
Lieber silikonfreie Alternativen nutzen, wenn möglich
Wie erkennt man nun silikonhaltige Poliermittel?
Beim Kauf im Handel:
Viele Poliermittel enthalten Silikone oft, ohne dass es auf den ersten Blick erkennbar ist. Um sicherzugehen, solltest du Folgendes beachten:
Inhaltsstoffe auf der Verpackung prüfen:
Typische Silikonverbindungen verstecken sich hinter Begriffen wie:
Dimethicone
Polydimethylsiloxane (PDMS)
Cyclomethicone
Siloxane
Cyclopentasiloxane
oder allgemein: Silikonöle
Tipp: Achte besonders auf Begriffe, die auf „-cone“ oder „-siloxane“ enden das sind fast immer Silikone.Wenn auf dem Etikett steht: „silikonfrei“, ist das natürlich ein gutes Zeichen aber nicht immer garantiert.
Bei Unsicherheit lieber nochmal beim Hersteller nachfragen.
Nach einer professionellen Aufbereitung:
Wenn dein Boot, Auto oder eine andere Oberfläche professionell aufbereitet wurde und du dir nicht sicher bist, ob silikonhaltige Produkte verwendet wurden, kannst du auf folgende Hinweise achten:
Typische Anzeichen für Silikon in der Aufbereitung:
Unglaublich intensiver Glanz, der unnatürlich „nass“ aussieht
Die Oberfläche fühlt sich besonders glatt und rutschig an
Es bildet sich eine wasserabweisende Schicht („Lotus-Effekt“), die aber nicht lange hält
Probleme bei späterem Lackieren oder Versiegeln – Silikone können neue Beschichtungen abstoßen
Tipp: Frag im Zweifel immer direkt beim Dienstleister nach, welche Produkte verwendet wurden. Seriöse Anbieter nennen dir offen die eingesetzten Marken und Produktlinien. Wer zögert oder ausweicht, hat möglicherweise etwas zu verbergen.
Warum ist das wichtig?
Silikon kann problematisch sein nicht nur für die Umwelt, sondern auch für spätere Arbeiten an der Oberfläche. Gerade im Bootspflege-Bereich, wo Materialien wie Gelcoat oder bestimmte Lederarten empfindlich reagieren, ist Transparenz über die Inhaltsstoffe essenziell.
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